100% Solare Energieversorgung


Hermann Scheer

Hermann Scheer (1944-2010)

Abgeordneter des Deutschen Bundestags (1980 - 2010)
2008 war er designierter Wirtschafts- und Umweltminister für Hessen. Das Kabinett der damaligen hessischen SPD-Vorsitzenden Andrea Ypsilanti scheiterte leider.
Präsident der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien EUROSOLAR e.V.(gegründet 1988)
Vorsitzender des Weltrats für Erneuerbare Energien (WCRE)
Träger des Alternativen Nobelpreises 1999
Weltsolarpeis (1998)
Weltpreis für Bioenergie(2000)
Weltpreis für Windenergie (2004)
Er hat das EEG (Erneuerbare Energien-Gesetz) mit auf den Weg gebracht, das 2000 in kraft trat.
Es war vorbildlich für viele Staaten.

wichtige Bücher von ihm:
Energieautonomie, 2005
Solare Weltwirtschaft, 1999
Sein publizistisches Vermächtnis:
Der ENERGethische Imperativ - 100% jetzt
wie der vollständige Wechsel zu erneuerbaren Energien zu realisieren ist, 2010

"Mit der Erinnerung an Hermann Scheer eng verknüpft ist der Gedanke an ein unermessliches Lebenswerk.
Es ist gekennzeichnet von Themenvielfalt, Kreativität, Mut zu Unerprobtem, Konzepten und Lösungswegen für drängende Herausforderungen unserer Zeit
- und es ist heute aktueller denn je.

Die Zukunftsfestigkeit seines Werkes lässt sich besonders deutlich an der Entwicklung der Erneuerbaren Energien in Deutschland, mit weltweiter Ausstrahlungswirkung, erkennen.
Die Einführung Erneuerbarer Energien in Deutschland gelang durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Das EEG, international auch als „Scheer’s law“ bekannt,
dient als Hebel zur Öffnung eines von atomar- fossiler Monopolwirtschaft geprägten Energiemarktes. Es ist ein herausragendes Beispiel dafür, dass die Vorreiterfunktion ein wichtiger
gestalterischer Mechanismus ist, der globale Nachahmeffekte auszulösen vermag.

Hermann Scheer steht für das Ziel einer weltweiten Vollversorgung durch Erneuerbare Energien.
Neben der Problematik des Klimawandels war er schon früh überzeugt, dass bereits aus Gründen der fossilen Ressourcenverknappung, diese die wohl einzige Möglichkeit sei,
die Menschheit vor sozialen Verwerfungen und Kriegen um die letzten fossilen Reserven zu bewahren sowie die Zivilisationen auf einen
gerechten, menschenwürdigen und die Umwelt erhaltenden Weg zu führen.
(Quelle: https://www.sonnenseite.com/de/tipps/gedenkschrift-fuer-hermann-scheer.html)

Das EEG war ein Mitmach-Energiewende für die Bevölkerung.

Wo gibt es heute solche Politiker?

Fast die Hälfte des elektrischen Stroms in Deutschland wird inzwischen von erneuerbaren Energien geliefert.
Das EEG löste bis 2010 ein Investitionsvolumen von ca. 100 Mrd. € aus.
Ab 2012 wurde dem ein bürokratischer Riegel vorgeschoben.
Über 80.000 Arbeitsplätze wurden in der deutschen Photovoltaik-Branche vernichtet. In der Windenergie-Branche sieht es heute ähnlich aus.

https://www.sonnenseite.com/de/franz-alt/kommentare-interviews/so-visionaer-wie-hermann-scheer.html

Aus seinem Buch "Solare Weltwirtschaft":

In Deutschland liegt zum Beispiel die durchschnittliche Sonneneinstrahlung pro Quadratmeter und Jahr bei 1100 Kilowattstunden. Der Gesamtbedarf an Strom liegt bei etwa 500 Mrd. Kilowattstunden. Die durchschnittliche Jahresleistung von Photovoltaik (nicht zu verwechseln mit dem höchsten erzielbaren Wirkungsgrad unter optimalen Einsatzbedingungen und -zeiten) liegt gegenwärtig bei 10 % der Sonneneinstrahlung, also etwa 100 Kilowattstunden pro Quadratmeter.
Daraus ergibt sich, daß für eine Stromerzeugung von 500 Mrd. Kilowattstunden allein mit Photovoltaikanlagen eine Modulfläche von 5000 Quadratkilometern nötig wäre.
Sinnvollerweise würden die entsprechenden Anlagen auf bzw. an bestehenden Gebäudeflächen installiert. In Deutschland hieße das, daß weniger als 10 % der überbauten Fläche auf Dächern, an Hauswänden und Autobahnrändern mit Photovoltaik auszustatten wären. Diese Rechnung berücksichtigt nur das Verhältnis von Produktionsfläche und -menge bei einer rein photovoltaischen Stromerzeugung. Sie ist kein Votum dafür, die gesamte Stromnachfrage allein auf diese Weise zu befriedigen.
In ähnlicher Weise läßt sich berechnen, wie der Gesamtbedarf an Strom durch Windenergie zu decken wäre: Eine Windkraftanlage mit einer Kapazität von 1,5 MW - inzwischen industrieller Standard - produziert in Gebieten mit mittlerer Windgeschwindigkeit etwa drei Mio. Kilowattstunden im Jahr. Also müßten zur Erzeugung von 500 Mrd. Kilowattstunden in Gegenden mit vergleichbaren Windverhältnissen 166.666 Windkraftanlagen dieser Größenklasse installiert werden.
Doch natürlich kommt kein Kenner erneuerbarer Energien auf die Idee, die gesamte Stromerzeugung allein mit Windkraftanlagen oder Photovoltaik zu realisieren. Der konstruktive Umgang mit erneuerbaren Energien liegt in einer Mischung ihrer verschiedenen Stromerzeugungsmöglichkeiten - in einer Kombination nicht nur von Photovoltaik- und Windkraftanlagen, sondern darüber hinaus auch mit den anderen Quellen, die in geographisch jeweils unterschiedlicher Zusammensetzung von der Natur angeboten werden.

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